Geschichte des Ditat
1.1 Ursprung 1980
Das Deutsche Institut für tiefenpsychologische Tanztherapie und Ausdruckstherapie (DITAT gem.e.V.) ging aus der „Werkstatt Körpererfahrung“ hervor, die seit 1980 Seminare zum Kennenlernen der damals in Deutschland recht unbekannten Methode der Tanz- und Ausdruckstherapie anbot. Gegründet wurde die Werkstatt Körpererfahrung von Dr.med. Bernd Voigt und Dr. phil. Sabine Trautmann-Voigt, die ihre integrative Tanz- und Körperpsychotherapieausbildung in den USA erhielten, zusammen mit Marlies Dietz. Die Idee des Teams bestand von Anfang an darin, körperliche bzw. leibliche Aspekte in die psychotherapeutische Arbeit mit Menschen jeden Alters zu integrieren. Dazu wurden damals führende Tanz- und KöprerpsychotherapeutInnen aus den USA und Israel eingeladen, z.B. Susan Wallock, Beth Kalish, Yona Shahar-Levy, nicht zuletzt Dr. phil. Elaine V. Siegel.
1.2 Gründung DITAT 1990 bis dato aktiv
Anfang 1990 wurde das DITAT als selbständige Trägerschaft in Bonn institutionalisiert. Parallel dazu entstand eine psychotherapeutische Praxisgemeinschaft, zunächst mit tiefenpsychologischem Schwerpunkt, in der die Tanz- und Körperpsychotherapie von Anfang an den PatientInnen– allerdings außerhalb der Richtlinienpsychotherapie – angeboten wurde. Diese Praxisgemeinschaftwurde 2007 in das MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum für Psychotherapie, Psychosomatik und Psychiatrie- Bonn GmbH) umgewandelt. Es entstanden vermehrt Publikationen zur Integration der Tanztherapie in die Psychotherapie ,und ab 1995 sorgten die „Bonner Symposien zur Tanz- und Körperpsychotherapie“ für eine weitere Verbreitung der Arbeit am DITAT.
1.3 Berufspolitische Konsolidierung im BTD
Ziele der Institutsarbeit waren eine weitere wissenschaftliche Begründung der Tanz- und Körperpsychotherapie für ihre Nutzung im deutschen Gesundheitssystem, ihre diagnostisch und methodisch begründete Anwendung in der Praxis mit PatientInnen und KlientInnen und schließlich die Verbreitung durch gezielte Fort- Aus- und Weiterbildung. Schnell wurde klar, dass die Tanztherapie (noch) nicht zu den „anerkannten“ Methoden im deutschen Gesundheitssystem gehörte. In Zusammenarbeit mit anderen „PionierInnen“ der Tanztherapie hier in Deutschland arbeiteten Bernd Voigt und Sabine Trautmann-Voigt von Anfang an in den kulturpolitischen Initiativen der „Gesellschaft für Tanzforschung“ mit, aus der schließlich der „Berufsverband der TanztherapeutInnen Deutschlands (BTD)“ hervorging, in dem das DITAT von Beginn an Mitglied war und sein Ausbildungsprogramm in „tiefenpsychologischer Tanz- und Ausdruckstherapie“ dort zertifizieren und anerkennen ließ.
1.4 Spezielle Fortbildung für ÄrztInnen und PsychologInnen –ABT-
Daneben wurde im DITAT bereits 1994 ein besonderer Zweig gegründet, das „Institut für analytsiche Bewegungs- und Tanztherapie (ABT)“. Darin bildeten Bernd Voigt und Sabine Trautmann-Voigt im Laufe der Jahre viele ÄrztInnen und PsychologInnen in Tanz- und Körperpsychotherapie in Tanz- und Körperpsychotherapie aus, die in Kliniken, freien Praxen und anderen Einrichtungen psychotherapeutisch (im Sinne des deutschen Berufs- bzw. Sozialrechts) tätig waren. Elaine Siegels Ansatz der Tanztherapie wurde hier, erweitert um die Erkenntnisse der modernen Säuglings- Bindungs- und Neuroforschungen weitergeführt. Diese Arbeit hat ihren Niederschlag in zahlreichen Kongressbeiträgen, weiteren Fachpublikationen und auch in der von Sabine Trautmann-Voigt über 20 Jahre herausgegebenen „Zeitschrift für Tanztherapie“ gefunden.
1.5 Anerkennung in der Richtlinienpsychotherapie ab 1998 - KBAP und KBAV
Diese fokussierende Fort- und Weiterbildungsarbeit mit der ABT lieferte die Grundlage für die Integration der körper- und kreativtherapeutischen Bausteine der Tanz- und Ausdruckstherapie in die heutige Ausbildung von PsychotherapeutInnen an den „Köln Bonner Akademien für Psychotherapie und Verhaltenstherapie“ (KBAP und KBAV) in Bonn. Die KBAP und KBAV, ebenfalls unter der Leitung von Sabine Trautmann-Voigt und Bernd Voigt, sind seit 1998 für die Ausbildung von Psychologischen PsychotherapeutInnen und Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen zuständig. Dort ist die ABT ein fest verankerter Baustein der staatlich anerkannten Ausbildungsgänge, und insofern ist das Ursprungsziel, mit dem das DITAT einst gegründet wurde, erreicht worden: eine Integration der Tanz- und Körperpsychotherapie in die deutschen Richtlinienpsychotherapien.
1.6 Kooperationen und Entwicklungen der Tanztherapie-Ausbildung -ITAM
Die ABT kann als Fortbildung auch weiterhin über das DITAT gebucht werden. Sie umfasst 160 Stunden und wird für den Quereinstieg in die komplette, vier Jahre umfassende Ausbildung in tiefenpsychologischer Tanz- und Ausdruckstherapie, angerechnet.
Die seit 1990 bis 2022 am DITAT angebotene Ausbildung mit den Bausteinen I, II und III sowie Abschlusszertifikat plus Anerkennung durch den BTD wird ab 2022 vom ITAM (Institut für Tanztherapie am Mittelrhein, GbR) fortgeführt.